Preisübergabe 2014 mit Jubiläumsanlass

Im Freilichtmuseum Ballenberg ist am 6. September 2014 zum zehnten Mal der Kulturlandschaftspreis Oberland-Ost verliehen worden. Die Auszeichnung ging an die Bewirtschafter der Alp Botchen (Gemeinde Brienz), der Engstlenalp (Gemeinde Innertkirchen) und der Vorsasse Gallenblatten und Soli (Gemeinde Hasliberg. Verliehen wird der Kulturlandschaftspreis von der Regionalkonferenz Oberland-Ost und den Tourismusorganisationen im östlichen Berner Oberland. Er bedeutet eine schweizweit einmalige Anerkennung für den Einsatz der Bauern zugunsten einer attraktiven Landschaft.

An der Jubiläumsfeier unterstrich Peter Flück, Präsident der Regionalkonferenz Oberland-Ost, dass Tourismus und Landwirtschaft voneinander profitieren. Es sei eine Tatsache, dass beide Branchen die Ressource Landschaft nutzen. Mit dem Kulturlandschaftspreis werde die Bedeutung von landschaftlichen Kleinoden auch in der Öffentlichkeit thematisiert.

Die Gewinner erhielten alle einen Scheck von 2'000.- Fr, ein Zertifikat und eine beschnitzte Sense. Die Hinweistafeln werden im Winter 2014 übergeben.

Die Preisträger in der schönen Landschaft des Ballenbergs: (v. li.) Beat Fuhrer, Lotti Zobrist und Bruno Kehrli-Raz. Foto: Samuel Buchmann, Jungfrau Zeitung

Erstes Foto der Gewinner 2014 (mit Sense): (v.li.) Bruno Kehrli-Raz (Engstelnalp), Lotti Zobrist (Alp Bottchen) und Beat Fuhrer (Gallenblatten/Soli). Weitere folgen.

Podiumsdiskussion

Wie sieht die Zukunft unserer wertvollen Kulturlandschaft aus? Dieser Frage war zum Abschluss der Veranstaltung eine Podiumsdiskussion gewidmet. Daran nahmen Dominik Siegrist, Präsident der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA, Regi Wittwer, Tourismusexpertin, und Erich von Siebenthal, Landwirt und Nationalrat, teil. Quintessenz der Debatte: Die Landwirtschaft zeigt gegenläufige Entwicklungstendenzen; einer fortschreitenden Intensivierung und wachsendem Druck auf landwirtschaftliche Nutzflächen steht eine zunehmende Extensivierung besonders im Berggebiet gegenüber. Die Folgen davon sind Artenverlust, ökologische Verarmung und Verbuschung bzw. Verwaldung bis zum Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen. Wertschätzung gegenüber artenreichen Kulturlandschaften und substanzielle Unterstützungsmassnahmen zu deren Erhaltung können dieser Entwicklung entgegenwirken.

Podiumsdiskussion: (v.li.) Erich von Siebenthal, Regi Wittwer, Andreas Staeger und Dominik Siegrist.